Sonntag, 23. November 2014

Die Liebe in Zeiten der Pädophilie

“Zärtlichkeit“. Ein wunderschönes Wort für das wohl Wunderschönste, welches sich zwischenmenschlich ereignen kann. Schwierig jedoch in einer Zeit, in welcher die Termini „Mann“ und „Kind“ in einem Satz vielfach zu zwanghaft saurem Aufstoßen zu führen scheinen.

Ich kraule und streichle, völlig wertungsfrei, jedes Körperteil, das mir zu diesem Zwecke dargeboten wird. Dazu gehören bevorzugt Bauch, Rücken, Po, Oberschenkel, Brust, Kinn und Oberarme. Niemals ohne vorherige Absprache („Wo möchtest Du denn heute Abend gekrault werden?“), niemals ohne wohliges Strecken und Räkeln der beiden Zielpersonen. Die Ältere von beiden beendet den Vorgang durchaus auch einmal mit der Begründung „Jetzt ist fertig, Papa, es ist einfach zu schön, ich kann nicht mehr“ und wurde noch nie über eben diese Willensäußerung hinaus bestreichelt. Die Jüngere schläft sowieso nach wenigen Minuten ein und ist insgesamt verkuschelter, als es die Ältere jemals war. Jene würde sich vermutlich wonnevoll die Epidermis zu Pulver   verzärteln lassen, brächte ich annähernd die dazu erforderliche Geduld und Brutalität auf. 

Zur Situation: Meine Kinder wachsen unfreiwillig und unvermeidbar ohne ihre Mutter auf, ich verbleibe als ihre einzige, elterliche Bezugsperson. Beide leben eine sehr innige Beziehung zu mir, wofür ich auch mehr als dankbar bin. Ich genieße die körperliche, wie auch emotionale Nähe zu „meinen Mädels“ mehr als irgendeinen anderen Lebensaspekt und bin in der Überzeugung gefestigt, dass Kinder Liebe, Nähe, Vertrauen und Innigkeit ebenso brauchen wie die Luft zum Atmen, Elektrizität zum Spielen und Schokolade zum auf die Couch schmieren. 

Jetzt bin ich allerdings männlich. Und meine Töchter, selbstredend, weiblich. 
Grundsätzlich selbstverständlich kümmere ich mich auch um die Körperhygiene meiner Kinder, was in diesem Falle die „Vaginae“ einschließt. Manchmal kacken sich kleine Mädchen derart voll, dass auch die Scheide eingekleistert ist und gereinigt werden muss. Auch bei etwas älteren Mädchen kommt es vor, dass die Scheide brennt, zwickt, oder sich unangenehm feucht anfühlt, an wen sollten sie sich mit derartigen Befindlichkeitsproblemen wenden? Natürlich an mich! Ich inspiziere dann, reinige, beruhige verbal und, bei Bedarf, auch lokal durch die Applikation einer pflegenden Salbe. 
Ein, aus dem Empfinden meiner Kinder und auch mir selbst, völlig normaler, geradewegs selbstverständlicher Vorgang. 
Selbstverständlich baden wir auch gelegentlich gemeinsam, was immer einen enormen Spaß für uns alle bedeutet, allerdings sehen wir uns dabei, in der Sache bedingt, tatsächlich gegenseitig nackt. Manchmal berühren wir uns dabei sogar. 

All dies stellt weder für meine Töchter, noch für mich, in irgendeiner Weise ein Problem dar. Im Gegenteil, wir genießen unsere Vertraut- und Unbefangenheit, schließlich sind sie meine Kinder und ich ihr Vater. 
In all unseren gemeinsamen, wenn auch durch den Tod meiner Frau, der Mutter meiner Kinder, emotional stark erschütterten, aber dennoch insgesamt wundervollen Jahren, gab es niemals eine auch nur annähernd als „sexuell“ zu bezeichnende Situation zwischen meinen beiden leiblichen, kleinen Töchtern, oder zu meiner inzwischen volljährigen Stieftochter (mit der ich ebenfalls einen sehr offenen, nicht von Scham geprägten Umgang pflege, wie sie auch mit mir).
Wir lieben uns einfach alle, jeweils auf unsere Art, gegenseitig. Uneigennützig, zwanglos und absolut unverwerflich. 

Nichts desto trotz war ich im vergehenden Jahr mit einer für mich fatalen Situation konfrontiert: Meine älteste Leibliche (zu diesem Zeitpunkt knapp vier Jahre alt) hatte im Kindergarten, offenbar auf die Frage, was ihr schönstes Erlebnis gewesen sei, von unserem sonntäglichen Baderitual berichtet. Bei dieser Schilderung hatte offenbar mein Penis (ich bade tatsächlich nackt), der für eine Weile großes Interesse meiner Töchter auf sich zog (was mir persönlich nicht ungewöhnlich erscheint, handelt es sich hier doch um einen eklatanten Unterschied der töchterlichen Physis zu der Meinen, so etwas MUSS ja einfach spannend sein), eine gewisse Rolle gespielt, was bei der anwesenden Kindergartenpädagogin umgehend zu einem hochemotional aufgegriffenen Missbrauchsverdacht geführt zu haben scheint. Im, ausschließlich weiblich besetzten, Kindergartenteam vorgetragen, kochten die Emotionen dann komplett über, glücklich schätzen darf ich mich immerhin ob des Umstandes, dass „frau“ sich entschied, mir lediglich die Polizei, nicht aber einen spontanen Lynchmob auf den Hals zu hetzen. 

Keine 2 Stunden nach der völlig unverfänglichen Äußerung meiner kleinen, zuckersüßen Tochter im geschützten Umfeld des Kindergartens (in welchem ich durch mein Engagement bei dem ein oder anderen Event persönlich recht gut bekannt bin), hatte ich exekutiven „Besuch“ vor meiner Haustüre. Eine völlig aufgebrachte, geradewegs vor Wut rasende Polizistin wurde just noch eben von ihrem älteren, etwas sachlicheren Kollegen davon abgehalten, mich an Ort und Stelle mit ihrer Dienstwaffe hinzurichten, freundlich fühlte ich mich allerdings dennoch nicht behandelt, als man mich in Hausschuhen überaus unsanft von der Arbeit weg zur Polizeidienststelle schleppte (Handschellen blieben mir nur geradeso, aufgrund meiner Kooperation und meiner dringlichen Bitten erspart), um mich dort zu verhören. 

Ich schilderte die Situation aus meiner Sicht und bat, gegen den Rat meines umgehend hinzugezogenen Anwaltes, um eine Aussprache mit der betreffenden Kindergartenpädagogin unter polizeilicher Aufsicht. Nachdem ich mich zwischenzeitlich gnädigerweise hatte telefonisch um die Versorgung meiner Mädels nach Ende des Kindergartens kümmern dürfen (Oma sprang, trotz nahenden Herzinfarktes ob der Situation, wie immer verlässlich ein), schaffte ein rund zweistündiges Gespräch mit den genannten Beteilgten schließlich so etwas wie „angenommene“ Klarheit. Ich durfte  tatsächlich nachhause. Sogar zu meinen Kindern. 

Kindesmissbrauch ist, das ist meine feste Überzeugung, das wohl abartigste, unwürdigste und verwerflichste Verbrechen, zu dem Menschen offenkundig fähig sind. 
Die reine Existenz von Unmenschen, die sich derartiger Vergehen schuldig machen, dürften allerdings in einer w i r k l i c h aufgeklärten Gesellschaft nicht zu einem Generalverdacht gegenüber ALLEN Männern führen. 

Derartige Verdachtsmomente sollten UNBEDINGT verfolgt und geklärt werden, aber eventuell mit etwas weniger Hysterie, als meine Familie dies hat erleben müssen (wobei wir alle noch glimpflich davongekommen sind, es existieren bedeutend krassere Fälle, wo unschuldige Väter gesellschaftlich ruiniert und über Jahre weggesperrt wurden), mit etwas mehr Feingefühl und vielleicht auch mit etwas weniger Sexismus als treibende Kraft. 

Ich habe aus diesem Erlebnis seelische Verletzungen davongetragen, ganz ehrlich, von denen ich mich vermutlich nie wieder ganz erholen werde. In jedem Aspekt des Umgangs mit meinen Töchtern wird stets auch eine gewisse Angst präsent bleiben, erneut derart verdächtigt und angebprangert zu werden. 

So etwas sollte nicht passieren. Nicht einer sich selbst als „Krone der Schöpfung“ bezeichnenden Spezies. NEIN!

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